27.10.2020 in Groß Stove bei Rostock

„Familienpolitik oder so ähnlich – wie Familien in Deutschland benachteiligt werden“ – das war das Thema des Referats von Peter Reizlein, welches er vor einem der Pandemie geschuldeten kleinen Kreis hielt. Er schilderte zunächst die Situation in Deutschland: es werden pro gebärfähiger deutscher Frau zurzeit 1,4 Kinder geboren. Um die Bevölkerung konstant zu halten, müssten es mindesten 2,1 Kinder sein. Fazit: Die deutsche Bevölkerung nimmt ab.

Die Folge ist Überalterung und Mangel an Arbeits- und Fachkräften. Durch die  Maßnahmen der jetzi­gen Regierung, vornehmlich Krippen und Kitas finanziell zu fördern, drängen Frauen verstärkt in das Berufs­leben, was damit auch bezweckt wird. Interessant war, welche Bevölkerungsgruppen wie viele Kinder durchschnittlich bekommen sowie dass Religion und Bildung Einfluss auf die Geburtenrate haben. Paare mit einer mitt­leren Ausbildung sind unterdurchschnittlich oft kinderreich. Mehrkind-Familie bezeichnet eine Fami­lie mit mindestens drei Kindern. Oft wird erst ab dem vierten Kind der Begriff „kinderreiche Fami­lie“ verwendet.

Hinzu kommt, dass Familien steuerlich keineswegs gefördert werden, wie die Politik immer wieder versucht zu vermitteln. So wird Kindergeld z.B. mit dem steuerlichen Freibetrag verrechnet (kumuliert rd. 66% des gesamten Kindergeldes). Kinderkrippen werden mit rd. 1.000 € pro Kind (Kindergarten niedriger) subventioniert, häusliche Erziehung dagegen nicht.

Selbst der Eintritt im Zoo oder im Schwimmbad ist i.d.R. limitiert auf zwei Erwachsene und zwei Kinder. Für das dritte und jedes weitere Kind muss jedoch der volle Eintritt bezahlt werden.

Es gibt zwar Elterngeld im ersten Jahr nach der Geburt, welches sich aber nach dem Einkommen rich­tet, so dass Geringverdiener mit weniger Elterngeld auskommen müssen. Arbeitet eine Mutter zwi­schen dem ersten und zweiten Kind nicht, verringert sich das Elterngeld beim zweiten Kind stark. Also werden Kinder eher in Fremdbetreuung abgegeben.

Peter Reizlein zeigte auf, welche negativen Folgen eine verstärkte Fremdbetreuung der Kinder hat bzw. wie auch viele Mütter durch das tägliche Weggeben ihrer Kinder gestresst werden. Dies haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt.

Peter Reizlein schilderte den Tagesablauf mit 5 Kindern, der natürlich von der jeweiligen Infrastruktur abhängt. Lebt eine Familie ländlich und hat Haus und Garten, was für die Kinder besonders vorteilhaft ist, benötigt sie aber einen Zweitwagen. Dabei sind schnell 100 km täglich abgefahren, wenn man die Kin­der zur Schule, zum Sport etc. fahren und weder abholen muss.

Um Kindern und Müttern wirklich zu helfen fordert Bündnis C zunächst einmal:

  • besonderen Schutz von Ehe und Familie lt. Grundgesetz
    • Konzepte zur besseren Unterstützung von Eltern, die ein Kind erwarten sowie
    • besondere Unterstützung bei Frühgeburten
  • einen angemessenen finanziellen Ausgleich für die Erziehungsleistung von Eltern und Familien in Form eines Erziehungsgehalts
    • einseitige Subvention öffentlicher Betreuungseinrichtungen beenden
    • Erziehungsrecht und -verantwortung der Eltern stärken (vgl. GG Artikel 6 GG)
  • besondere Förderung des Erwerbs von Wohneigentum für kinderreiche Familien
  • besondere Förderung der 3-Kind- und Mehr-Kind-Familien
  • Schutz des Lebens durch durch eingeschränkte Möglichkeiten Abtreibungen (100.000-135.000 Abtreibungen pro Jahr – Quote 13-18% – 1996-2019)

von Ute Büschkens-Schmidt