Nachdem die Teilnehmer unseres ersten Treffens im Sommer den Wunsch geäußert hatten, uns öfter zusammen zu finden, hatten wir erneut eingeladen. Corona hatte lange Zeit persönliche Zusammenkünfte lahmgelegt, und eigentlich war der Zusammenhalt dadurch etwas verloren gegangen. Telefonate, WhatsApp-Nachrichten und Zoom-Meetings ersetzen eben nicht alles.

Was gibt es Neues bei Bündnis C und was bewegt alle besonders in diesen Zeiten, wie stellt sich unsere Partei zu den aktuellen Geschehnissen? Ja, es gibt den Newsletter, Das Eindruck-Heft und „Aktuelles“ auf der Homepage, aber der persönliche Austausch über die anstehenden Themen ist noch einmal ganz etwas anderes.

Zudem, wie bringen wir unsere Partei mehr in die Öffentlichkeit? Was macht unsere Partei besonders im „Parteien-Wald“? All das wurde diskutiert. Ein Text von Hartmut Voss zeigte auf, dass wir Vieles beklagen und mit Vielem nicht einverstanden sind, d.h. wir sind dagegen, aber wofür sind wir?

Er schreibt: „ Im Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 29, können wir den Brief lesen, den der Prophet an die nach Babel verschleppten Israeliten geschrieben hat. Er ruft ihnen zu, dass sie sich niederlassen sollen, Häuser bauen, Gärten anlegen, Früchte ernten, heiraten, Kinder bekommen (by the way: Söhne und Töchter. Nicht nur ein Pärchen, wie heute üblich). Sesshaft werden dort, wo man wohnt.

Dann kommt das Zentrum in Vers 7: „Suchet der Stadt Bestes!“ Das ist die versprochene politische Komponente. Im Stadtwappen der sächsischen Kleinstadt Limbach-Oberfrohna steht das sogar als Leitspruch. Der Stadt Bestes suchen heißt, sich zu engagieren, sehen, wo die Not ist, mit anpacken, sich zeigen, für den Stadtrat zu kandidieren, in einem Förderverein mit zu arbeiten, was auch immer. Jeder in seiner Stadt, nach seinen Möglichkeiten und Kräften. Wegducken gilt nicht.

Weiter im Text: „…und betet für sie zum Herrn“. Viele denken, dass das Gebet gemeint ist mit dem Suchen nach dem Besten für die Stadt. Das steht dort aber nicht. Es heißt „und“! Es braucht beides. Engagement und Fürbitte. Wer nur betet, der verpasst einen wesentlichen Teil. Und wer nur arbeitet, auch. Es braucht beides.

Wofür? „…denn wenn es ihr wohl geht, so geht es euch auch wohl“. Das ist das Ziel: Dass es der Stadt gut geht. Und dadurch uns. Uns selbst, den Nachbarn, Freunden, Kollegen. Allen…

Der Beste suchen für die Stadt, den Landkreis, den Regierungsbezirk, das Bundesland, die Bundesrepublik. Und ja, auch Europa, nicht nur im Vorfeld der Wahl zum europäischen Parlament im kommenden Juni.

Und warum? Wozu das Ganze? Kann ich nicht einfach meine Ruhe haben? Mich um mich und meinen Kram kümmern? Nein!

Das Neue Testament wird übrigens noch strenger: Im ersten Brief des Paulus an Timotheus im zweiten Kapitel heißt es ab Vers 2: „So ermahne ich euch nun, dass man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und alle Obrigkeit, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.“

Jetzt ist es schon eine Ermahnung. Keine Empfehlung mehr. Ohne Ausnahme für den Einzelnen oder bestimmte Gruppen. „vor allen Dingen…“ Immer und zuerst. Noch bevor wir an andere Dinge denken, andere Probleme besprechen oder für andere Menschen beten. Für alle (!) Obrigkeit. Ob ich sie gewählt habe oder nicht. Ob mir ihre Politik gefällt oder nicht.

Auch hier wieder die Frage nach dem Wofür: Das „damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen…“ ist nur der Zwischenschritt. Das Ziel wird in Vers 4 genannt: „…welcher will, dass alle Menschen gerettet werden…“. Dort schließt sich der Kreis. Sich für die Stadt einzusetzen durch Gebet und tätiges Engagement ist die Voraussetzung für gesundes geistliches Leben mit erfolgreicher Mission. Christen und Gemeinden, die sich ausschließlich auf das Gebet beschränken, drehen sich um sich selbst. Fast immer. Bis auf einige mit spezieller Berufung…“

Das heißt also, dass wir alle gefragt sind, es jedem – wo immer sich die Gelegenheit ergibt – deutlich zu machen, dass Bündnis C Alternativen hat zu den politischen Entscheidungen. Dass wir zum Beispiel Vorschläge haben für eine Wirtschaft , die für den Menschen da ist und nicht der Mensch für die Wirtschaft, dass wir Vorschläge haben, um unser Land zu entschulden, damit wir unseren Kindern und Enkel nicht diese Lasten hinterlassen. Und so gibt es vieles mehr, was für unsere Bürger nützlich und gut ist.

Auch, wenn das Treffen auf der einen Seite ein gemütliches Zusammensein war, so waren die Themen ernst und gehaltvoll. Das nächste Treffen ist für Ende Januar 2024 geplant und wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Ute Büschkens-Schmidt