Die Ängste der „letzten Generation“ und wie wir als Christen damit umgehen
Am 10.06.2023 trafen sich einige Mitglieder unseres Kreisverbandes um sich über o. g. Thema auszutauschen. Dabei haben wir uns bei Kaffee und Kuchen darüber unterhalten, wie wir die Aktivitäten der sogenannten Klimaaktivisten auf Grund unserer christlichen Weltanschauung einzuordnen haben. Im Anschluss daran hatten wir eine Gebetsgemeinschaft.
Die Beschäftigung mit der „letzten Generation“ macht im Wesentlichen Folgendes deutlich:
- Die, meistens, jungen Leute sind von einem aufzehrenden Eifer getrieben
- Sie zeigen großes Engagement bis hin zur persönlichen Selbstaufgabe
- Sie teilen einen fast religiösen Glauben daran, die Erde retten zu können
- Ihre Antriebskraft ist zu einem großen Teil massive Angst und Hoffnungslosigkeit, extreme Weltuntergangspanik und kollektive Todesangst
- Obwohl ihr Menschen- und Weltbild nicht dem der Bibel entspricht, machen sich die Kirchen deren Ideologie immer mehr zu eigen
Aus ihrer Sicht ist das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, schon jetzt nicht mehr erreichbar. Kriege um Nahrung, Klimaflüchtlinge und Millionen Tote seien die unausweichliche Folge. Angesichts der Dauerpräsenz in den Medien, ist es wichtig, dieser negativen Weltsicht und der zunehmenden Hysterie und Panik die Wahrheit der Bibel entgegenzusetzen.
Wir leben in einer Zeit, in der uns täglich Horrornachrichten erreichen. „Ihr werdet hören von Kriegen und drohenden Kriegsgefahren …“ (Matthäus 24, 6-8) und als Erstes sagt unser Herr Jesus Christus in Vers 4, dass viele als Heilsbringer, Befreier oder Erlöser (Messiasse) auftreten und die Menschen verführen werden.
Die moderne Technik ermöglicht es, Falschnachrichten und Halbwahrheiten in kürzester Zeit weltweit zu verbreiten und die Menschheit in Angst und Schrecken zu versetzen. Andererseits nehmen Kriege, Erdbeben, Dürren und andere Naturkatastrophen zu und in deren Folge sind Hungersnöte und große Flüchtlingsströme an der Tagesordnung. Man redet schon davon, dass die nächsten großen Kriege um die Aufteilung des Trinkwassers auf dieser Erde ausgetragen werden. Die Ungerechtigkeit wird zunehmen und die Liebe wird in vielen erkalten. (Matthäus 24,12)
Wenn wir mit offenen Augen und mit mitfühlenden Herzen die Natur um uns wahrnehmen, erkennen wir den Verfall.
Die starke Veränderung unseres Klimas ist nicht zu übersehen. Aber ist der erhöhte CO2-Anteil in der Erdatmosphäre wirklich der einzige Auslöser? Jedenfalls machen sich viele junge Leute in vielen Ländern der Erde große Sorgen, die man ernst nehmen muss, ohne dass man Klimakleber-Blockaden gutheißt.
Ich habe mich mit dem Beitrag von Johannes Vogel (Leiter der Bibelschule Breckerfeld) in der Zeitschrift ETHOS 5/23 beim Ausarbeiten dieses Themas auseinandergesetzt und einige Zitate hier mit eingebaut. Er schreibt:
„… als Bibelschulleiter geht es mir nicht in erster Linie um den wissenschaftlichen Aspekt rund um die Erderwärmung und den CO2-Ausstoß; darüber kann und will ich nicht urteilen. Nein, ich meine damit den geistlichen Aspekt. Wie bewerten wir als Christen solche gesellschaftlich relevanten Bewegungen und wie sollen unsere Kinder damit umgehen? … Eines bleibt wie immer: Wir brauchen Gottes Wort, die Bibel um diese Situation einordnen zu können. Mit unserem biblischen Wissen stehen wir als Christen zunächst einmal in einer Art Klimazwickmühle. Aus 1. Mose 8,22 ist uns bekannt: Die Jahres- und Erntezeiten hören nicht
auf, solange die Erde besteht. Aber einmal werden Himmel und Erde vergehen zu der Zeit, die Gott bestimmt hat. …
Kann die selbsternannte letzte Generation wirklich die „letzte“ auf Erden sein? Ich verneine das entschieden. Denn selbst wenn Jesus uns heute entrücken würde, gäbe es diese Erde nach meinem biblischen Wissen noch 1007 Jahre (u.a. Off. 20,1-3). Wer meint, dass die Erde zu unseren Lebzeiten untergeht, muss die Realität der Trübsalszeit und des 1000-jährigen Friedensreiches ignorieren, sonst geht die Rechnung nicht auf. Der Begriff „letzte Generation“ ist daher Etikettenschwindel. Er verbreitet vor allem bei Jugendlichen und Kindern Angst und Panik. Die Aktivisten glauben, sie seien die Letzten, die das Ruder noch herumreisen und die Erde vor dem Untergang bewahren könnten. …
Es liegt nicht in unserer Macht, die Erde für alle Zeiten zu bewahren – eines Tages werden wir nicht einmal mehr an sie denken: „Denn siehe ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, so dass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden.“ Das bedeutet nicht, dass wir die Erde in eine Müllhalde verwandeln sollen! Im Gegenteil, wir sollen das, was uns der Schöpfer geschenkt hat, pflegen und bewahren. Leider wird dies von Menschen mit Füßen getreten, die über Leichen gehen, um ihre Profitgier zu befriedigen. …“
Der deutsche Meteorologe Mojib Latif sagte: „Wir könnten aber noch unter der 2-Grad-Marke bleiben und damit eine Klimakatastrophe vermeiden, wozu es zuallererst einer engen internationalen Kooperation bedarf. Möglich wäre es allemal. Wir haben die Technologie und auch die finanziellen Mittel. Was es braucht, ist der Wille der Welt.“
Ich stehe hinter dem Motto der ersten „Kampagne für Klimagerechtigkeit“ der Evangelischen Kirche von 2022: „Es braucht klare Worte, entschlossene Hoffnung und tätige Umkehr, und es braucht sie jetzt!“ Meinen wir aber dasselbe, wenn es um klare Worte, entschlossene Hoffnung und tätige Umkehr geht? (Lukas 21,29-36)
Ich will tun, was ich mit Gottes Hilfe tun kann. Ich möchte mich abwenden von einer Lebensweise, die mit vollen Händen die guten Gaben Gottes verschwendet und nur soviel verbrauchen als nötig ist. Ich meine, dass in unseren reichen Industrieländern das Angebot an Lebensmitteln und Gebrauchsgütern viel zu hoch ist. Vor allem wird viel zu viel davon vergeudet und weggeworfen. Das alles musste unter großem Aufwand hergestellt werden. Billig ist es nur, weil Menschen für wenig Lohn viel produzieren und das oft in Ländern, in denen der geringe Verdienst für die Menschen wichtiger ist als der Erhalt guter Lebensbedingungen.
Anette Brack
Literaturhinweis: Christliche Zeitschrift ETHOS 5/2023, 40. Jahrgang, Seiten 38 – 42, Autor: Johannes Vogel, Schulleiter Bibel-Center Breckerfeld
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