Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik nominierte die Linksfraktion im Schweriner Landtag eine Linksextremistin als Richterin für das Landesverfassungsgericht. Sie wurde im Mai auch von den Fraktionen der CDU und SPD in dieses Amt gewählt (die AfD stimmte dagegen).

1974 machte Borchardt ihr Abitur und war anschließend bis 1976 Mitarbeiterin im Rat des Kreises Templin. Danach war sie von 1976 bis 1978 Bürgermeisterin der Gemeinde Rutenberg. 1977 begann sie ein Fernstudium der Staats- und Rechtswissenschaft. 1979 wurde sie Bürgermeisterin der Gemeinde Groß Daberkow. Sie absolvierte von 1986 bis 1990 ein Fernstudium zur Diplom-Juristin. Nach der Wiedervereinigung 1990 war sie zunächst bis 1991 arbeitslos. Sie wurde 1991 Mitarbeiterin im Arbeitslosenverband Deutschland e. V. und war zuletzt stellvertretende Geschäftsführerin im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern.

Es bleibt festzustellen, dass 8 Semester rechtswissenschaftliches Studium heute nicht mehr zum Richteramt befähigen. Hierzu ist heutzutage der Status eines Volljuristen (= 1.+2. Staatsexamen) erforderlich. Frau Borchardt kann sich formal auf eine Sonderregelung für DDR-Abschlüsse berufen.

Ferner ist offenkundig, dass Frau Borchardt in Ihrem Leben keine Berufserfahrung als Rechtsanwältin oder Richterin gesammelt hat, also im Hinblick auf die juristische Praxis völlig unerfahren ist.

Frau Borchardt ist in die SED eingetreten (später umbenannt in PDS bzw. Die Linke) und Gründungsmitglied der vom Verfassungsschutz auf Bundesebene beobachteten und als linksextrem eingestuften Antikapitalistischen Linken. 2011 erklärte sie den Mauerbau als „alternativlos“ und verteidigt auch heute noch ihre Mitgliedschaft in der Antikapitalistische Linken. Gemäß des Verfassungsschutzes Niedersachsen will die Antikapitalistische Linke ihre Ziele nicht auf demokratisch-parlamentarischem Wege erreichen.

Der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Bodo Krumbholz hatte den beiden Fraktionschefs der CDU und SPD vor der Wahl geschrieben. Darin erklärte er, dass er Frau Borchardt persönlich kenne, sowohl aus ihrer Zeit als Bürgermeisterin in der DDR als auch aus der gemeinsamen Arbeit im Landtag. Geradezu beschwörend warnte er davor, sie nun zur Verfassungsrichterin zu machen:

„Eine Wahl von Frau Borchardt wäre provokativ, da sie mit ihrem Gesamtwirken noch niemals hat erkennen lassen, dass sie auf dem Boden des Grundgesetzes agiert, dieses anerkennt oder auch nur respektiert. Eine Wahl von Frau Borchardt als Verfassungsrichterin würde das gesamte Verfassungsgericht in seinen späteren Entscheidungen diskreditieren.“

SPD-Landtagsabgeordnete Bodo Krumbholz

Somit liefert die CDU ein trauriges Bild, da diese sich – entgegen ihrem Parteitagsbeschluss, weder mit der Linken noch mit der AfD zusammenzuarbeiten – nun auch in Mecklenburg-Vorpommern als Steigbügelhalter der Linkspartei betätigte und das betreffend eine so herausgehobene Position einer Verfassungsrichterin.

Man mag sich gar nicht vorstellen, welchen bundesweiten Aufruhr es gegeben hätte, wenn ein derartiger Vorgang ein Mitglied der AfD – selbst ein moderates – betroffen hätte.

Das Ansehen des Verfassungsgerichtes MV hat durch die Personalie Borchardt enorm gelitten.